Wilfried entfernt sich allmählich von diesem ersten schöpferischen Weg. Er unternimmt viele Reisen, nicht nur in Europa (Italien, Spanien Deutschland, Schweiz, Belgien) sondern auch in Nordamerika (USA, Kanada). Er pflegt die Kunst- und Geschichtsmuseen zu besuchen, die seinen beiden Interessenschwerpunkten entsprechen. Die Reisen motivieren ihn noch mehr, sich kreativ zu betätigen. Unter allen seinen Erinnerungen nennt W. die Stiftung Tingueley, wo die beweglichen maschinenartigen Konstrukte des Künstlers ihn stark ansprechen, dann das Museum Beyeler in Basel, wo er zum ersten Mal die ihn faszinierenden Werke von Schiele sieht. In N.Y. erwecken Robert Rauschenberg und Jasper Johns Arbeiten seine Aufmerksamkeit. Er besichtigt mehrmals die Chillida-Ausstellung, die von der Stiftung Maeght gezeigt wurde. Er spricht auch von Beys,Soulages, Kienholz, Carravaggio, Hanson, Christo, Armand oder Cesar.
Wilfried bleibt 2 Jahre lang in Kanada. Die Auseinandersetzung mit Dantes Göttlicher Komödie, dem alten und neuen Testament, Cioras Buch "vom Nachteil, geboren zu sein", ermöglichen es ihm die Problematik des schöpferischen Aktes besser in den Griff zu bekommen,was ihn eigentlich tangiert. Er pflegt hier und da gefundene Restmaterialien wie Staub, Blech, Zeitungsfetzen, Eisen Holz, aufzulesen, und bei seiner Rückkehr nach frankreich passiert er den Zoll mit einem großen Beutel (Sack) von 30 kg diesen zusammengewürfelten Mülls.
Von nun an arbeitet M. für sich allein. Er beginnt seine Leinwände zu präparieren, indem er dann darauf alles, was er gesammelt hat, zusammensetzt, und nennt die Gesamtheit seiner verschiedenen Serien "tempus fugit", die Zeit vergeht. Der Künstler ist jetzt auf der Suche nach Orten, die er als seine Fundgruben bezeichnet. Brachliegende Industriegelände, verlassene Häuser, und andere von dem unerbittlichen Vormarsch der Zeit geopferten Stätten werden für ihn zu echten Inspirationsquellen. Er sieht vor seinen eigenen Augen und Händen an den Mauern oder auf dem Boden liegende Archäologie der Zeit, den heiligen Bund zwischen Sachen und Menschen. Dort worauf mein Blick sich richtet, schreibt er, höre ich nicht auf, die Beziehung zu den Sachen, die sie mit der Zeit gewoben haben, in Verbindung zu setzen. Diese Sachen erscheinen auf einem Fries, wobei eben dieses Erscheinen dort es einigen von ihnen ermöglicht, in die Welt des Nützlichen zurückzukehren, während andere endlich den Countdown einleiten, gegenüber ihrem eigenen Vergessenwerden, dies ist meine Arbeitsweise, so schreibt er.
Diese Art, seine Leinwände zusammenzusetzen, basiert auf einer quasi vergleichbaren Kopie des Zustands der Materie und der gegenstände, so wie sie gefunden und aufgelesen wurden.
Wie es bei ihm der Fall war, freuen wir uns, diese Erinnerungsarbeit von W.zu entdecken.