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Silvano Bozzolini

"Ich wünschte mir, ein kleiner Stein am großen Bau zu sein."

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Biographievermerke

Silvano Bozzolini wurde 1911 in Fiesole (Italien) geboren. Seine Eltern, die ein Geschäft führen, tun sich damit schwer, zuzustimmen, dass er Kunst studieren will. Dennoch studiert er 1928 Kunst in Rom, dann lässt er sich in Mailand nieder, wo er sich als Autodidakt weiter ausbildet. Anfang der dreißiger Jahre beginnt er in Florenz das Studium der toskanischen Frührenaissance, dort wird er ebenfalls Schüler der Kunstakademie (1936). Als junger Mann macht er mehrere Kunstreisen (Schweiz, Bulgarien) mit dem Fahrrad. Im zweiten Weltkrieg wird er eingezogen, kämpft in Albanien, und Griechenland und wird verletzt. Im Sommer 1943 schließt er sich in der Gegend von Sienna (Toskana) den Widerstandskämpfern an. Später wirkt er in der Gruppe "Arte d'oggi" („Kunst von Heute“, 1946/47) mit. 1946 malt er sein erstes abstraktes Gemälde. Ende 1947, nach einer Reise nach Paris, beschließt er, dort zu bleiben. Dort freundet er sich mit Jean Dewasne, Victor Vasarely, Emile Gillioli an, auch mit den Dänen Robert Mortensen und Egil Jacobsen, und nicht zuletzt mit Poliakoff. 1949 trifft er Arp (im selben Jahr kreiert er Radierungen zu einem Gedicht des Künstlers) mit Sonia Delaunay, Jean Deyrolle und Alberto Magnelli, an dessen Kunst er sich sehr nahe fühlt. Auf dieser Weise integriert er die Gruppe der Künstler, die die zweite abstrakte Generation bilden. Er schließt sich der Bewegung „Espace“ („Raum“) an. Regelmäßig besucht er die Galerie Denise René in Paris; Sie stellt seine Werke 1954 aus. Seit den fünfziger Jahren und für lange Zeit ist er in zahlreichen französischen Gruppenausstellungen vertreten (Maisalon, „Salon des Réalités Nouvelles“, in dessen Ausschuss er Mitglied wird, „Salon Comparaison“, dann „Grands et jeunes d' Aujourd'hui“, usw.). Er wirkt auch bei internationalen Gruppenausstellungen (Mailand, Pittsburgh, New York) mit. In Sofia (1934) erlebt er seine erste Einzelausstellung; Er muss jedoch bis 1951 warten, um seine erste Pariser Einzelausstellung (Radierungen) in der Buchhandlung „La Hune“ zu erleben. Von nun an wird sein Werk regelmäßig ausgestellt; Galerien und bedeutende Museen (Kopenhagen, Florenz, Mailand, Lüttich, Brüssel, Paris, Tokyo, usw.) machen ihn einem breiten Publikum bekannt. Weltberühmte Museen wie das „MOMA“ in New York, das "Musée d' Art moderne" in Paris oder das Museum von Sao Paulo in Brasilien kaufen Werke des Künstlers. 1964 entwirft er "La Jerusalem Céleste“ („Das sinnliche Jerusalem"), 24 Kirchenfenster für die Kirche von Boust (Mosel) in Ostfrankreich. Er bekommt mehrere öffentliche Aufträge größerer Ausmaße (Fresken, Mosaiken, usw.). Parallel zu seiner Aktivität als Maler, schafft er ein bedeutendes Werk auf Papier, unter anderem auf dem Gebiet des Holzschnitts, der Buchillustration und auch der Kollage. Zwar ging Bozzolini von einer postkubistischen Sichtweise aus, seit seiner Ankunft in Paris jedoch, widmet er sich einer tendenziell geometrischen Abstraktion, wobei er vielmehr auf die Kurve zurückgreift, als es zu der Zeit Usus war; Denn damals wurden die Gerade und der Winkel bevorzugt. Seinen dynamischen und schlichten Kompositionen werden durch eine lebhafte, sinnliche Farbpalette noch mehr Ausdruck verliehen. Silvano Bozzolini starb 1998.