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Raoul Ubac

"Ich versuche die unnütze Bewegung, die Verkrampung, den im neunzehnten Jahrhundert übernommenen Pinselstrich zu vermeiden."

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Biographievermerke

Der Maler/Bildhauer Raoul Ubac wurde 1910 in Malmédy (Belgien) geboren. Nach Schulabschluss übersiedelt er 1930 nach Paris. Nachdem er sich an der Sorbonne eingeschrieben hat, um dort Geisteswissenschaften zu studieren, wechselt er das Fach und entschließt sich zum Besuch der Kunstakademien von Montparnasse. Dort entdeckt er allmählich seine Berufung zum Künstler. Er nähert sich den Surrealisten an und ist zwischen 1934 und 1940 regelmäßig bei den Ausstellungen dieser Gruppe vertreten. Raoul Ubac begeistert sich für die Photographie. Zusammen mit Camille Bryen wirkt er bei der Verwirklichung eines Gedichtbandes mit, besucht von 1935 bis 1938 regelmäßig das Atelier 17 von Stanley William Hayter, wo er sich in der Technik der Ätzradierung ausbildet und diese Technik mit der Photographie verbindet. Seine Kunst ist absichtlich nicht figurativ. Raoul Ubac wirkt bei sehr zahlreichen Gruppenausstellungen mit; Seine Werke werden auch als Einzelausstellungen in Museen und Galerien gezeigt. Von 1951 an stellt er u. a. mit großer Regelmäßigkeit in der „Galerie Maeght“ aus. Sie veröffentlicht Radierungen und Lithographien des Künstlers. Die Zeitschrift „Minotaure“ bringt Relief-Photos (Sonnenbelichtung) heraus. Seine „brulages“ lassen seine Kunst sich in Richtung lyrischer Abstraktion bewegen. Sie ist im Prozess der Reifung begriffen. Er gehört zur Kobra-Gruppe. Ubacs Engagement ist voll und ganz, fast auf religiöse Weise, mit seinem Werk verbunden. Sein Stil wird schlichter und findet nach und nach die sehr reine Art der primitiven Kunst wieder. In einem Interview erklärt er: „Ich wünschte mir einen Zustand der Unschuld, der durch das Werk hindurch den Glanz der Welt wiederspiegeln würde“. 1945 entdeckt er den Schifferstein, mit dem er Abdrücke schafft, in denen Skulptur und Gravur sich zu kombinieren scheinen. Die Linienführung ist schlicht, die Werke tragen einen mystischen Charakter. 1968 werden Retrospektiven seiner Werke in Frankreich (Paris) und Belgien (Charleroi, Brüssel) gezeigt. Es entstehen Wandmalereien und Kartons für Wandteppiche, zahlreiche Buchillustrationen, Kirchenfenster, die von monumentalen Formaten bis zur Größe einer Briefmarke reichen. R. Ubac starb 1985 in Dieudonné (Südfrankreich).