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Enrico Baj

"Man kann alles zu Bildern verwerten."

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Biographievermerke

Der Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker Enrico Baj wurde 1924 in Mailand geboren. Seit seinem 14. Lebensjahr malt und zeichnet er. Schon als junger Mann zeigt er seine Ablehnung der Autorität, indem er sich über seine Heimatstadt besuchende, faschistische Würdenträger lustig macht, was ihm einige Probleme mit der Polizei einbringt. 1944 sucht er Zuflucht in Genf, um dem Militärdienst zu entgehen. Nach dem Krieg studiert er an der Akademie der Schönen Künste von Brera (1945-1948) und Jura an der Universität in Mailand. Nach bestandenem Diplom gibt er rasch letztere auf. Von 1950 an widmet sich Enrico Baj der Kunst. Am Anfang wird er vom Tachismus inspiriert; Sehr früh zeigt er eine Vorliebe für die Collagetechnik, indem er mittels Pinselstriche geklebte Tapeten und konventionelle Bilder, seien es Heiligenbilder oder Landschaften, modifiziert. Zusammen mit Sergio Dangelo gründet er 1951 die Gruppe „Arte Nucleare“, eine höchst politische Bewegung, die die Kunst der modernen und den Menschen bedrohenden Umwelt entgegensetzt. Später gründet er zusammen mit seinem Freund Asger Jorn die Bewegung für ein bildnerisches Bauhaus. Um 1955 nähert sich Enrico Baj der lyrischen Abstraktion und gründet zusammen mit Edouard Jaguer und dem Maler Dangelo die Zeitschrift „Il Gesto“. Der kämpferische Geist des Malers ist immer präsent; Er wirkt bei der Abfassung mehrerer Manifeste mit : „Contro lo stile“ im Jahre 1957, „Arte interplanetario“ 1959 und „Peinture et Réalité“ 1960. Mitte der fünfziger Jahre wird er zum ausgesprochenen Porträtmaler: „Tête solaires“, dann Köpfe von Generälen, die er durch Aufkleben von Stoffresten von altmodischen Posamentieren, vergessenen oder erfundenen Orden ins Lächerliche zieht. Über den sich aus diesen Werken ergebenden Humor hinaus, lässt der Künstler in seinen Arbeiten den Willen zur Subversion durchscheinen. Zwischen 1959 und 1966 nähert sich Enrico Baj den Surrealisten, wirkt mit ihnen bei den öffentlichen Veranstaltungen der Bewegung mit. André Breton widmet ihm einen Artikel. Aus seiner Freundschaft mit Dichtern und Schriftstellern (André Breton, André Pieyre de Mandiargues, Octavio Paz, usw.) entstehen zahlreiche, illustrierte Bücher. Enrico Baj bringt sich in hohem Maße in der graphischen Kunst zum Ausdruck; Wie in seinem malerischen Werk, scheint auch hier sein aufrührerischer Geist den etablierten Regeln gegenüber durch, die er schamlos auf den Kopf stellt. 1972 entdeckt das Publikum sein Hauptwerk, das Collagebild „Funerali dell’ anarchico Pinellli“ („Begräbnis des Anarchisten Pinelli); In dieser Arbeit kommt seine Abscheu gegen jedwede Form von Unterdrückung wieder zum Ausdruck. In den letzten Jahren seines Lebens malt er eine Serie von Protestbildern gegen die Wahl von Silvio Berlusconi. Der Künstler war ein freier, erfindungsreicher, bissiger Maler, der erbarmungslos von der Vielfalt der Wirklichkeit Zeugnis ablegt. Er starb 2003 in Vergiate (Italien).

Siehe alle Plakate

Die Kunst und die Künstler stellen sich zur Schau : Manifeste, Galerien, Museen, Einzel oder Gruppenausstellungen. An den Wänden, in den Schaufestern, brav oder rebellisch, die Plakate warnen, argumentieren, zeigen. Einige wurden von den Künstlern selbst für bestimmte "events" kreiert, andere, schmucklos zeigen nur Buchstaben. Einige wurden als Lithographien gedruckt, die meisten sind einfache Offsetreproduktionen Es gibt viele Liebhaber, die gern diese rechteckigen Kunstdarbietungen, auf glänzendem oder mattem Papier, sammeln, ob monochrom oder vielfarbig, wortreich oder fast stumm. So werden weiter unten die Plakate (in französisch oder in einer Fremdsprache), die wir ihnen vorstellen, zusammengetragen ; sie dienen der Würdigung der auf unserer Website (327) zu sehenden Künstlern. Unter ihnen gibt es welche, denen ein Plakat noch fehlt; hier werden sie durch einen Ausstellungskatalog oder eine Zeitschrift ersetzt. Wir freuen uns auch mit dieser Rubrik, mythische Galerien wie Denise René, Louis Carré, Claude Bernard, Bernheim Jeune, Maeght, Pierre Loeb und viele andere unsere Reverenz zu erweisen.

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Werkverzeichnissen

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Bibliografische Spuren

Lektüre über den Künstler :
  • « Enrico Baj », Edouard Jaguer, Ed. Schettini, Milan-New York, 1956
  • « Baj », Cat. d'expo, Palazzo Grassi, Ed. Centro Int. delle Arti, 1971
  • « Enrico Baj », Ed. Filipacchi, Paris, 1980
  • « Enrico Baj. La nostalgia del futuro », J. Baudrillard, Ed. Mazzotta, 1987
  • « Enrico Baj. Il giardino delle delizie », Umberto Eco, Ed. Fabbri, 1991
  • « Enrico Baj. Le trame del tempo », Marisa Zattini, Ed. Il Vicolo, 2000
  • « Die künstlerischen Avantgarden 1945-1964 », G. Huber, Ed. Mann, Berlin, 2003
  • « Discours sur l'horreur de l'art », P. Virilio, Ed. A. Création Libertaire, 2003
  • « Baj: Mobili Animati », Germano Celant, Ed. Skira, 2009
  • « Enrico Baj », collectif, Ed. Silvana, 2014
Lektüre von dem Künstler :
  • « Lettres 1953-1961 », Ed. M.A.M St Etienne, 1989
  • « Sous l'art, l'or », Enrico Baj, Ed. Atelier Creation Libertaire, 2002
Website :
Keine Website für diesen Künstler bekannt.

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+ SURREALISMUS / 1924-1969 / Marcel Duchamp, Dora Maar, Kurt Schwitters, Taro Okamoto, Antonio Berni, usw.
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Weiter schien es mir für Sie nützlich, dass ich Ihnen, nebst den Werken, die wir zur Zeit im Angebot haben, noch ein paar weitere Arbeiten von der Künstler. zeige und vorstelle, die heute zwar verkauft sind, unlängst aber zu unserem Inventar gehört haben. Diese Seite erlaubt es vielleicht dem einen oder anderen das Werk zu einem Titel, oder aber den Titel zu einem Werk gefunden zu haben. Vielleicht konnte er aber einfach nur Zusätzliches im Werk von der Künstler, entdecken.

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